Holz der Birke…

Holz Birke Furnier
Holz Birke Furnier

…ist zum Heizen in Ländern, wo es noch viele Birken gibt, sehr beliebt. Denn es verbrennt sauber, langsam, sehr heiß und bildet kaum Rauch. In Sibirien, wo ich aufgewachsen bin, wurden angesengte Birken zum befeuern von Öfen verwendet. Solche Birken gab es vor allem nach einem Waldbrand in rauen Mengen. Natürlich ist hier ein Brand der nicht von Menschen verursacht wurde gemeint. So mussten keine lebenden Bäume gefällt werden und man hatte ein sehr wertvolles und billiges Feuerholz. Ein kleiner Tipp: In solchen verbrannten Wäldern wachsen ganz leckere „Hallimasch”. Das sind kleine, braune Pilze, die faule und verbrannte Birken bevorzugen… 🙂
Im Normalzustand weist das Holz eine sehr schöne Struktur auf. Man kann es sehr leicht polieren, es hat eine hohe Dichte, ist weich, zäh und elastisch. Deshalb ist das Birken -Holz in der Möbelbranche sehr beliebt. Bestimmte Arten von diesem Holz, wie z.B. das von der Maserbirke, werden zu teuren Applikationen bei Oberflächen verwendet.
Aber auch das weniger wertvolle Material wird gerne zu Drechslerwaren, Holz-Schuhen, Leitern, Fassreifen, Stühle, Furnier, Wäscheklammern und zu vielen anderen nutzvollen Dingen verarbeitet.
Im Bau kann das Birken-Holz wegen seiner geringen Tragkraft kaum verwendet werden, da das Holz sehr stark arbeitet, wodurch sein Stehvermögen weniger gut ist. Unter Einfluss der Witterung und unter Wasser ist es von geringer Dauerhaftigkeit.


Der Birkenteer…

…ist wohl der älteste Schmelzkleber der Menschengeschichte. Schon in der Steinzeit hat der Mensch den Teer durch das Verbrennen von Birkenrinde in einem Sand- oder Lehmbett mit nur geringer Luftzufuhr hergestellt.
Durch weitere Verfahren konnte auch Birkenöl entstehen, welches gerne zum geschmeidig machen von dünnem Leder verwendet worden ist, oder immer noch verwendet wird (Juchten).

Mehr über die Heilkraft von Birkenteer findet ihr hier…


Sonstiges…

Die Verarbeitung der Birke an sich, kann man nicht ausschließlich der russischen Kultur zuschreiben. Denn überall wo Birken wachsen, verwenden die Menschen den Baum in der Medizin, aber auch zur Herstellung verschiedener nützlicher Dinge für das alltägliche Leben.
Vor dem Pfingstfest – im slawischen Heidentum das Fest „Semik” – wurden Äste mit frischem Grün gesammelt, denn man glaubte, dass genau zu dieser Zeit die größte Heilkraft aus der Birke hervorgeht. Anschließend wurden die Äste zu „Weniks” zusammengebunden und kamen in der Banja zur Verwendung. Das ist wohl die simpelste Benutzung von Birkenästen. Da die Finnen auch gerne viel Zeit in der Sauna verbringen, ist die Tradition, sich mit dem „Wenik” den Körper abzuschlagen bei ihnen ebenso wohl bekannt.

 

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