Domshinskaya Beresta – Kunst mit aus geflochtener Birkenrinde
Ende des 19. – 20. Jahrhunderts erfuhr die „Domshinskaya” Birkenrindebearbeitung eine breite Bekanntheit. Wie die Shemagotskaya Beresta hat diese Kunst ihren Namen von der Region in der die Meister ansässig waren und die Birkenrinde auf eine bestimmte Art und Weise bearbeiteten. Die Handwerker weichten die Rinde im heißen Dampf auf und flochten diese anschließend zu verschiedenen Formen zusammen. Hierfür verwendeten die Handwerkermeister mehrere Schichten von Birkenbändern („Lichki”). Das Geflecht auf den Produkten konnte diagonale als auch vertikale Muster annehmen. Die fertigen Produkte wurden von den Meistern mit den Farben Gelb, Blau, Rot und Grün verfeinert. Hierfür bemalten sie das Geflecht im Stile eines Schachbretts, befleckten die Kunstwerke in zufälliger Ordnung oder zogen einzelne Strähnen nach.
Weiterhin prägten oder schnitzten die Handwerker schöne Verzierungen auf die Behälter. Die Prägungen wurden mit speziellen „Punziereisen” (die aber auch aus Knochen oder Holz bestanden) in Form von Rauten, Sternen oder anderen Mustern und Zeichen eingedrückt. So entstand am Ende ein Gesamtbild welches den verschiedensten Ornamenten ähnelte.
Da die meisten Behälter aus mehreren Schichten hergestellt wurden, haben die Handwerker mit äußerster nur Vorsicht die oberste angeschnitten. Hier wurden ebenfalls geometrische Figuren bevorzugt, welche mit einer bunten Folie hervorgehoben wurden, die zwischen die Birkenrindeschichten eingearbeitet war.
Bei den richtig aufwendigen Kunstwerken fand man alle drei Arten der Verarbeitung.
Wegen der günstigen Lage der Region, hat sich die Bekanntheit dieser Handwerker ziemlich schnell verbreitet und so fand man zu der Zeit diese Kunst auf allen größeren Ausstellungen.
Wie viele andere Künste in Russland, ist auch dieses Handwerk in den 1930er beinahe verschwunden.